Empfehlung des Tages: Fast-Food Frikadelle auf Kies

14.04.2013

Mit Spannung erwartete das Frikadelli-Racing Team den Saisonauftakt zum zweiten VLN Lauf 2013, nachdem wetterbedingt der erste Lauf des Jahres ausgefallen war. Für das private Team rund um Klaus Abbelen sollten es die ersten Kilometer werden, die im neuen Fahrzeug zu absolvieren waren. Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, gab es zahlreiche Veränderungen am neuen Porsche, die es nun zu erproben galt. Für das 38. DMV 4 Stunden-Rennen war die Stammbesetzung mit Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler) und Patrick Huismann (Niederlande) genannt.

Bereits am Freitag hatten die Fahrer die Möglichkeit, den neuen Zuffenhausener auf einer ersten Ausfahrt im freien Training auf die Probe zu stellen, wo schnell klar war, dass das Auto viel Potential hat. “Es gibt zwar noch einige Dinge auszusortieren, aber wir haben definitiv eine deutliche Verbesserung zur Performance im letzten Jahr”, attestierte Patrick Huisman bereits nach seiner ersten Abstimmungsfahrt. Auch Klaus war sichtlich zufrieden und mit einem wie immer perfekt vorbereiteten Auto wurde der Rennsamstag erwartet.

Im Zeittraining herrschten noch schwierige Bedingungen. Bei 214 genannten Autos im prall gefüllten Starterfeld der VLN war nicht nur der Verkehr eine Herausforderung, sondern auch die noch feuchten Streckenbedingungen rund um die alte Nürburg. Während Frikadelli persönlich die erste Zeit für sein Team an diesem Morgen setzte, waren die Bedingungen der langsam abtrocknenden Strecke bei Speedbee Sabine schon deutlich besser. Auch Sie absolvierte Ihre Runde problemlos, um das Auto danach an den fliegenden Holländer zu übergeben. Patrick pokerte hoch und versuchte seine Zeit möglichst spät zu setzen, um von der abtrocknenden Ideallinie zu profitieren. Der Plan ging auf und mit einer 8:29.176 setzte er das Auto nicht nur auf die Poleposition, sondern deklassierte die Konkurrenz um satte 7 Sekunden. Spätestens hier war allen klar, dass in diesem Rennen alles drin sein könnte.

Patrick war es auch, der den Start übernehmen sollte und direkt von Beginn an das hervorragende Ergebnis aus dem Training zu verteidigen hatte. Die Anspannung war groß, als das Feld auf die Reise geschickt wurde und von der ersten Kurve an zeichnete sich ein harter Kampf mit den ebenfalls überarbeiteten BMW Z4 GT3 Fahrzeugen der Konkurrenz ab. Doch Patrick machte seine Sache hervorragend und setzte sich an der Spitze bereits nach der ersten Runde mit den bayrischen Konkurrenten vom Rest des Feldes ab. Musste er sich in den ersten Rennminuten noch auf seiner ersten Position behaupten, so wurde der Abstand zu seinen Verfolgern zusehends größer.

Der erste Boxenstop hatte es in sich. Durch die neuen Regeländerungen waren die Teams mit einer Mindeststsandzeit teilweise etwas benachteiligt. Zwar funktionierte die Übergabe auf die zweite Pilotin Sabine hervorragend, jedoch verlor man durch das neue Regelwerk 20 Sekunden und somit die erkämpfte Führung auf die Konkurrenz. Doch wer Sabine kennt weiß, dass die Queen vom Ring sich so schnell nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Mit der bisher geringsten Anzahl von Runden auf dem neuen Auto war es keine leichte Aufgabe, auf die Führenden Jagd zu machen. Doch nach einer extrem kurzen Eingewöhnungszeit machten schon die Rundenzeiten klar, dass die Rennlady schon wieder in ihrem Element ist.

Sabine blies zur Attacke und lieferte sich in den ersten Runden einen spannenden Zweikampf um Platz vier, der immer wieder mit Positionswechseln und heißen Manövern für stockenden Atem vor den Monitoren in der Box sorgte. Doch nachdem sie den Kampf klar für sich entscheid, machte sie dem Porsche noch einmal ordentlich Dampf unter dem Kessel und trieb die Konkurrenz nicht allzulange vor sich her. Als die Barweilerin zu ihrem regulären Boxenstop an die Box rollte, hatte sie sich die Führung für das Frikadelli-Racing Team bereits zurückerobert.

Von nun an sollte der Sieg nicht mehr abgegeben werden. Perfekt inszeniert war der zweite Tankstop und auf die Sekunde genau bog die schnellste Frikadelle der Welt wieder auf die Rennstrecke ein. Doch die Euphorie hielt nicht lange an. Bereits auf der Grand Prix Strecke führte eine anstehende Überrundung zu einer folgenschweren Kollision, die mit einer havarierten Frikadelle im Kiesbett endete. Fassungslos stand das Team von Box 8 vor den Monitoren, als die Kameras das feststeckende Auto zeigten. Teamchef Klaus Abbelen kommentierte nach dem Rennen: “Trotz des Ausfalls hat das gesamte Team hervorragend gearbeitet. Mit dem neuen Auto und den neuen Reifen ohne Testkilometer hat die Mannschaft gezeigt, was in ihr steckt. Beim nächsten Rennen werden wir es besser machen.”

Text: Hendrik Kebben
Bilder: Dominik Sternberg

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