Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!

28.08.2012

Das dachte sich wohl auch das Frikadelli-Racing Team am vergangenen Wochenende beim 44. ADAC Barbarossapreis, dem 8. Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft 2012. Und dabei hatte alles so schön angefangen.

Im morgendlichen Zeittraining lief der Porsche GT3 R wie gewohnt schnell und zuverlässig, als die drei Fahrer Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler) und Patrick Huisman (Niederlande) bei anfangs noch schwierigen Streckenbedingungen auf die Reise gingen. Doch gerade die routinierten Piloten der "schnellsten Frikadelle der Welt" sind bekannt dafür, dass sie gerade unter solchen Bedingungen extrem stark sind. Mit jeder einzelnen Runde ging es weiter nach vorne in die Top 10 der schnellsten Fahrzeuge bei diesem Lauf. Patrick Huisman machte dann am Ende mit einer 8:24.160 den dritten Startplatz klar. Hierzu waren in Summe drei verschiedene Reifensätze nötig, um in der jeweiligen Situation die richtige Performance abzuliefern.

Für den Start hatte Klaus das Steuer geentert, war er doch an diesem Wochenende als Doppelstarter unterwegs und musste nach seinem Porsche Einsatz auf den schnellen Mercedes SLS AMG GT3 vom ROWE Racing Team wechseln. Den Start erwischte der gestandene Teamchef hervorragend und schloss gleich beim Wechsel der Startampel auf die beiden führenden auf. In der Mercedes Arena verlor er dann aber das Duell gegen einen anderen Porsche Kollegen und kam bei diesem Manöver von der Ideallinie ab. Im dichten Pulk der Führungsgruppe gelang es ihm auf der Grand Prix Strecke nicht mehr, zurück auf die saubere Linie zu kommen und verlor so auf der schmutzigen Spur weitere Plätze, bevor es auf die Nordschleife ging.

Das Drama setzte sich aber fort. Denn statt einer gewohnt starken Aufholjagd beklagte sich Klaus darüber, dass die Reifen nicht wie gewünscht auf Temperatur kamen. Sichtlich unzufrieden steuerte er nach seinem Stint die Box an, um im geplanten Stop das Auto an Patrick Huisamn zu übergeben.

Patrick ging mit frischen Reifen ins Rennen und spielte wieder einmal den fliegenden Holländer. Der neue Reifensatz schien deutlich besser zu funktionieren und Patrick fuhr problemlos die Rundenzeiten der Spitze mit. Der Abstand zur Führungsmannschaft verringerte sich Runde um Runde, obwohl das Rennen zunehmend schneller wurde.

Mit dem Wechsel auf Sabine ging die Zeitenjagd weiter. In Runde 16 markierte sie die bis dahin schnellste Rennrunde mit einer 8:20.010 für die Frikadellis. Damit fuhr die Speedbee mal eben die morgendliche Tariningsbestzeit im dichten Verkehr in Grund und Boden. Etwas früher als geplant wurde die heiße Fahrt aber gebremst. Mit Verdacht auf einen schleichenden Plattfuß wurde kein Risiko eingegangen und das Auto bei gemäßigter Fahrt an die Box gerufen. Den Schlussturn übernahm wieder Patrick. Er riskierte nichts mehr und hielt die bis dahin 9. Gesamtposition sicher bis ins Ziel.

Nach dem Rennen gab es auch einen Kommentar von Teamchef Klaus Abbelen zum gesamten Renngeschehen:
"Leider konnten wir mit unserem Porsche nicht das zeigen was in uns steckt. Wir wurden abermals durch Vorsichtsmaßnahmen eingebremst und mussten sogar zusätzlich einmal über die Grand Prix Strecke wieder einfahren. Nach Aufbereitung aller Probleme und dem sehr schnellen übrigen Starterfeld, können wir dennoch dem 9. Platz zufrieden sein. Danke an das gesamte Team, das wieder mal einen perfekten Job gemacht hat.
Mein Einsatz auf einem SLS AMG GT3 von ROWE (Danke an das Team) war für mich eine tolle Erfahrung. Sicherlich habe ich in der Kürze des Einsatzes bei trockenen Bedingungen nicht das volle Vertrauen in das Fahrzeug entwickeln können, jedoch habe ich gerade bei feuchter Piste beeindruckende Erfahrungen gemacht. Mal sehen :-) ..................?"

Auch das Renntaxi im freien Training am Freitag vor dem Rennen kam wie gewohnt gut an. Mit einigen Beifahrern legte Sabine ein paar schnelle Runden hin und pilotierte diesmal Gäste sowohl aus Deutschland, als auch aus England und sogar Australien rund um die Nordschleife.

Text: Hendrik Kebben
Fotos: Jordi de Bruijn

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