Vorsicht, tieffliegende Siegerkränze!

13.10.2013

Nach einem nicht optimalen Zeittraining gelingt Frikadelli-Racing ein zweiter Gesamtrang und das Dritte Podium in den letzten vier Rennen.

Für den vorletzten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft sorgte Frikadelli-Racing einmal mehr für eine Überraschung, was die Aufstellung der Fahrerpaarung anging. Neben den “üblichen Verdächtigen”, Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Patrick Huisman stand auch der schweizer Pilot Henri Moser auf dem Zettel. Zu seinem Einstand bei den Frikadellis wurde der 25 Jährige direkt auf eine harte Probe gestellt und war als Startfahrer für das Rennen auserkoren.

Keine besonders dankbare Aufgabe, denn am Morgen konnte unter den sehr widrigen Bedingungen diesmal nur ein neunter Startplatz herausgefahren werden. Henri konnte sich im Pulk den immerwährenden Attacken gut erwehren, obwohl man nicht die optimale Reifenwahl getroffen hatte. Unter diesen Umständen war es mehr als bemerkenswert, dass er das Auto unbeschadet und mit wenig Platzverlust nach 7 Runden an Klaus übergab. ”Das Auto war perfekt, obwohl ich stark mit den Reifen kämpfen musste”, kommentierte Henri seinen Stint nach dem Rennen.


Für Klaus ging es nun darum, die vorausfahrenden Wagen erneut unter Druck zu setzen und die schnellste Frikadelle der Welt weiter nach Vorne zu bringen. Auch Klaus bekam nach 2 Runden Probleme mit den Reifen, und informierte die Box, um für Patrick das Fahrzeug optimal vorzubereiten. Somit entschied man sich, Klaus trotz guter Rundenzeiten bereits nach 4 Runden reinzuholen.

Patrick Huisman schien in der richtigen Stimmung für Zweikämpfe zu sein. Der lange Niederländer startete zu einer extremen Jagd, die dem Team den Atem stocken ließ. Mit sehr schnellen Rundenzeiten pflügte er durchs Feld, bis er auf Rang 5 vorfuhr. Hier angelangt, fand er einen würdigen Spielkameraden in Form des Falken Porsche, der immer für einen Zweikampf gut ist. Angestachelt von den Erfolgen der vergangenen Runden schossen die beiden 911er im Formationsflug durch die Wälder und schenkten sich nichts. Immer wieder involviert waren andere Kontrahenten, die Positionen der Fahrzeuge wechselten minütlich. Erst in Runde 20 scherte Patrick aus dem Windschatten der Konkurrenz aus. Er übergab das Auto an Sabine, welche für den Schlussturn zuständig war.

Sabine war in Hochform und schickte sich an, die Jagd auf das nun greifbar nahe Podium fortzusetzen. Hierfür griff sie den bärenstarken McLaren der Dörr Truppe an und schaffte es schließlich, auf den dritten Rang vorzufahren, obwohl die Aerodynamik durch Berührungen mit anderen Fahrzeugen schon ordentlich in Mitleidenschaft gezogen war. Der schnelle BMW Z4 der Uwe Alzen Mannschaft saß der Queen vom Ring jedoch unmittelbar im Nacken. Drei Runden vor Schluss schrumpfte der Vorsprung zusehends, bis die beiden Fahrzeuge fast nebeneinander zum letzten Mal auf die Nordschleife abbogen. Die Überraschung war groß, als die Videokameras die beiden Fahrzeuge vor der Ziellinie einfing. Sabine hatte nicht nur die Position vor dem BMW verteidigt, sie profitierte auch noch von einem Reifenschaden des vor Ihr liegenden SLS, der am Ende einen zweiten Gesamtrang für das Frikadelli-Racing Team bedeuten sollte. “Für mich persönlich war es definitiv das Rennen des Jahres”, attestierte Patrick Huisman seinen Stint nach dem Rennen. “Ich habe mir mit dem Falken-Porsche über zig Runden einen Zweikampf geliefert, das war einfach genial. Er ist wirklich hart gefahren, aber absolut fair, das war ein riesen Spaß”. Auch Dateningenieur Erik war sehr zufrieden: “Wir haben diesmal eine völlig andere Strategie gefahren und bewiesen, dass wir auch mit 4 Piloten ganz nach vorn fahren können.”

Text: Hendrik Kebben
Fotos: Martin Braun / Dominik Sternberg / Erik Meyer

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