Die Rennkarriere von Klaus Abbelen begann auf zwei Rädern: Von 1979 bis 1986 ging der erfolgreiche Unternehmer bei Motorradrennen an den Start und scheute auch dort vor den schweren Geräten nicht zurück – so gelang ihm zum Beispiel in der Deutschen Straßenmeisterschaft ein dritter Rang in der Superbike-Kategorie.
Beruflich stark eingespannt, legte Abbelen danach eine Motorsportpause ein – um 1998 ins Auto zurückzukehren. In der Ferrari-Porsche-Challenge ließ er gleich in seiner Debütsaison mit Rang vier aufhorchen. Dem folgte ein Jahr später im Porsche 911 GT2 Platz zwei, dann Position drei und 2001 schließlich der Meistertitel sowie der Plan, in professionelleren Serien an den Start zu gehen.
Nächste wichtige Station: die FIA GT-Weltmeisterschaft. Hier teilte sich der Tönisvorster 2003 eine Dodge Viper GTS-R mit den Holländern Arjan und Rob van der Zwaan. In Donington überquerte das Trio die Ziellinie als Zweites und fuhr im Laufe einer durchwachsenen Saison weitere Top-10-Ergebnisse ein. 2004 absolvierte Abbelen mit Zwaan’s Racing nur die ersten fünf Läufe, bevor er zu Konrad Motorsport wechselte und für das ostwestfälische Team mit einem Saleen S7-R das 1000-Kilometer-Rennen der Le Mans-Serie auf dem Grand Prix-Kurs des Nürburgrings bestritt. Auch hier kam nach einem Ausfall kaum etwas Zählbares heraus. Briten nennen Jahre wie diese gerne „charakterbildend".
2005 hatte Abbelen von den Experimenten genug: Er wechselte zurück in den Neunelfer und ging bei acht Läufen des Porsche Supercup an den Start – eine Serie im Rahmenprogramm der Formel 1, in der sich fast durchgehend Profis balgen. Obwohl ihm vier Rennen fehlten und noch ein Ausfall hinzukam, reichte es am Ende für Rang 13.
Zeitgleich geschah noch etwas: Abbelen gründete mit Frikadelli Racing sein eigenes Team und nahm gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sabine Schmitz im modifizierten Supercup-911 GT3 vier Läufe der damaligen BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft in Angriff – die letzten beiden Rennen beendete das Duo jeweils auf Platz vier in der Gesamtwertung. Damit war der Hobbymusiker, Helikopter-Pilot und passionierte Reiter endgültig auf der Nordschleife angekommen. Seither gehörte der Frikadelli-Porsche sozusagen zum festen Bestandteil der NLS, wo man bis 2021 insgesamt acht Gesamtsiege einfahren konnte. Hinzu kamen eine Reihe von Top-Platzierungen beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Hier gelang Abbelen 2008 sogar selbst der Sprung aufs Podium.
2023 beginnt mit dem Ferrari 296 GT3 ein ganz neues Kapitel auf der Nordschleife für ihn und Frikadelli Racing. Pilotiert wird das brandneue Fahrzeug von vier Spitzenpiloten. Trotzdem darf natürlich auch ein "Frikadelli-Porsche" in der Grünen Hölle nicht fehlen. In einem Porsche 992 GT3 Cup greift Abbelen zusammen mit dem Briten Jules an und versucht gemeinsam mit ihm die AM-Meisterschaft der Porsche Endurance Trophy Nürburgring zu gewinnen. Im Vorjahr reichte es für das Fahrerduo bereits zu einem starken dritten Platz im Jahresendklassement. Zudem bestreitet Abbelen auch weiterhin mit dem Ligier JS P320 den Michelin Le Mans Cup.