Ausfall für das Topauto von Frikadelli Racing, Klassenrang zwei für den 911 GT3 Cup
29.05.2016
• Porsche 911 GT3 R von Abbelen, Schmitz, Huisman und Siedler musste nach technischen Problemen und einem Unfall vorzeitig aufgeben
• John Shoffner, Janine Hill, Arno Klasen und Duncan Huisman fuhren im Porsche 911 GT3 auf das Treppchen der Klasse SP7
Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring endete für Frikadelli Racing mit Licht und Schatten: Das Topauto –der 911 GT3 R mit der Startnummer 3 von Klaus Abbelen, Sabine Schmitz, Patrick Huisman und Norbert Siedler – wurde durch technische Probleme zurückgeworfen und musste nach einem Ausritt gegen vier Uhr morgens endgültig aufgeben. Der 911 GT3 Cup mit der Nummer 56 überstand die Marathondistanz auf dem Eifelkurs praktisch ungeschoren. John Shoffner, Janine Hill, Arno Klasen und Duncan Huisman erreichten das Ziel auf Rang zwei in der Klasse SP7 und Rang 19 in der Gesamtwertung.
Schon im Top-30-Qualifying am Freitagabend hatte sich angedeutet, dass der in der Premiumliga SP9 startende Porsche des privaten Kundenteams angesichts der Einstufung in der sogenannten „Balance of Performance“ mit anderen Fahrzeugmodellen dieser Klasse nicht auf Augenhöhe kämpfen konnte. Der Eindruck bestätigte sich im Rennen, das dramatisch begann. Bereits in Runde vier hatte monsunartiger Regen im Bereich „Aremberg“ für zahlreiche Abflüge gesorgt – nur wenige hundert Meter später sorgte extremer Hagel in der „Fuchsröhre“ sowie im „Adenauer Forst“ endgültig für eine rund dreistündige Unterbrechung bis 19.20 Uhr.
Der Frikadelli-Porsche profitierte vom Rennabbruch, da für die Restart-Reihenfolge das Ergebnis vor einem kurzen Reparaturstopp zugrunde gelegt wurde. Ein Problem mit der Gasannahme sorgte gegen 23 Uhr dann für einen größeren Zeitverlust von sechs Runden. Um vier Uhr geriet Sabine Schmitz bei der Auffahrt zur „Hohen Acht“ auf trockener Strecke auf einen noch feuchten Randstreifen und konnte das Fahrzeug nicht mehr abfangen.
Unterdessen lief der SP7-Porsche von Shoffner, Hill, Klasen und Duncan Huisman wie ein Uhrwerk. Mit schnellen Runden am Sonntagmorgen machte der GT3 Cup Position um Position gut und erreichte das Ziel nach einer fehlerfreien Vorstellung des Quartetts auf Klassenrang zwei.
Stimmen nach dem Rennen
Klaus Abbelen (D, Teambesitzer und Fahrer #3): „Wir sind maßlos enttäuscht – weniger über den Ausfall als über die Tatsache, dass die angestrebte Chancengleichheit zwischen den verschiedenen GT3-Fahrzeugen nicht erreicht worden ist. Wir hatten gegen manche Konkurrenzmodelle nichts in der Hand. Das war für uns schade und für unsere Fans erst recht. Wir werden jetzt überlegen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen.“
Sabine Schmitz (D, Fahrerin #3): „Ich war eigentlich vorsichtig unterwegs, ohne etwas zu riskieren. Auf dem Weg hinauf zur ,Hohen Acht‘ hat das Auto jedoch etwas übersteuert und ist mit einem Hinterrad nur leicht auf den noch feuchten grünen Teppich neben der Straße gekommen – den ersten Quersteher konnte ich noch parieren, dann bin ich abgebogen. Vorne war einiges kaputt, aber alle Räder drehten sich noch und auch die Kühler waren intakt. Aber ich bin aus der matschigen Parktasche nicht mehr herausgekommen, in die das Auto geschoben worden ist.“
Patrick Huismann (NL, Fahrer #3): „In meinem ersten Turn habe ich von dem Wetterchaos kaum etwas mitbekommen, da ich nach einer kurzen Reparatur – ein Stecker hatte sich gelockert – auf Regenreifen losgefahren bin, bis der Abbruch kam. In der Nacht war ich problemlos unterwegs.“
Norbert Siedler (A, Fahrer #3): „Mein erster Stint dauerte etwas länger, da wir Probleme mit der Drosselklappe hatten. Sie ging immer nur halb auf, deswegen musste ich an die Box. Mein Nachtturn verlief ohne große Aufregung.“
John Shoffner (USA, Fahrer #56): „Es ist für uns eine große Ehre, mit einem so tollen Team wie Frikadelli Racing arbeiten zu dürfen. Der Porsche fuhr sich fantastisch und hat sehr viel Spaß gemacht. Für mich ist Platz zwei in der Klasse und Rang 19 in der Gesamtwertung bei den 24 Stunden Nürburgring der größte Erfolg meiner bisherigen Motorsportkarriere, zumal wir erst im dritten Jahr auf der Nordschleife unterwegs sind. Diese einzigartige Rennstrecke bedeutet uns sehr viel.“
Janine Hill (USA, Fahrerin #56): „Wir hatten keine mechanischen Probleme, keine Strafen und keine Fahrfehler. Genau dies war der Plan: nicht zu riskieren, uns aus allem Schlamassel herauszuhalten und das Auto heil über die Runden zu bringen. Vorsichtig schalten, ohne Not keine Curbs touchieren und auch den Motor zu schonen. Hinzu kommt Arno – der wie immer unglaublich gut gefahren ist – und Duncan, der eine fantastische Vorstellung abgeliefert hat und perfekt zum Team passt.“
Arno Klasen (D, Fahrer #56): „Im Wetterchaos stand ich lange in der Fuchsröhre im Stau, da haben wir uns dann eine Schneeballschlacht geliefert… Speziell meine Nacht-Stints waren ein Beispiel, warum ich 24-Stunden-Rennen auf der Nordschleife fahre! Alle paar Meter gab es etwas Neues: Regen, Nebel, Gelbe Flaggen, Überholmanöver – einfach genial. Ich konnte viele Plätze aufholen. Als ich am Morgen zum vierten Mal aus dem Auto stieg, war ich schon etwas geschafft. Meinen letzten Doppelturn am Nachmittag habe ich nur noch genossen.“
Duncan Huisman (NL, Fahrer #56): „Der GT3 Cup von Frikadelli ging unglaublich gut, auch die Bremsen waren perfekt. Das Fahren hat unheimlich viel Spaß gemacht, auf der Nordschleife war es für mich das erste Mal seit 2012.“
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