Frustrierender Ausgang für das Frikadelli-Racing Team
26.04.2015
Mit vier Fahrzeugen reiste das Frikadelli-Racing Team an die Nordschleife, um beim zweiten Lauf der VLN Langstreckenserie die große Generalprobe für das anstehende 24h Rennen zu meistern. Doch neben dem Defektteufel und wechselnden Wetterbedingungen sorgte vor allem die Politik für ein unversöhnliches Ende nach einem anstrengenden Renntag.
Bereits der Wetterbericht verhieß nichts Gutes, den wenn Petrus seine Schleusen in der Eifel öffnet, stellen sich die Fahrer und Teams auf knifflige Streckenbedingungen und knallharte Reifenpoker ein. Dazu gab es selbst zu diesem Rennen wieder eine kleine Premiere bei den Frikadellis. Am Steuer des Porsche 911 GT3 R war für dieses Rennen neben Sabine Schmitz, Klaus Abbelen und Patrick Huisman der Porsche Werkspilot Jörg Bergmeister vorgesehen. In der Klasse SP7 ging Frank Kräling mit seinem Porsche 911 GT America an den Start, begleitet von Marc Gindorf und Porsche Junior Connor de Philippi. Nordschleifenroutinier Arno Klasen unterstützte John Shoffner und Janine Hill auf Ihrem Porsche Cayman S, welche als Doppelstarter auch auf einem Renault Clio Cup genannt waren. In Vorbereitung auf das 24h Rennen werden Sie sich dieses Fahrzeug mit Thomas Leyherr teilen, der sonst auf dem Audi TTRS mit dem Frikadelli-Racing Team unterwegs ist.
Die schwierigen Wetterbedingungen forderten bereits im Qualifikationstraining volle Aufmerksamkeit. Obwohl Werkspilot Jörg Bergmeister keine ideale Runde erwischte, stellte er die schnellste Frikadelle der Welt auf den 5. Startplatz. Der Lange aus Langen sollte auch den Start in Angriff nehmen. Noch besser machte es Connor de Philippi und sicherte für den schnellen GT America gar den vierten Startplatz. Damit waren für die beiden leistungsstärksten Porsche alle Möglichkeiten offen.
Für die schnelle Frikadelle war das Rennen allerdings schon gelaufen, bevor es richtig gestartet war. Auf der Start und Zielgeraden sorgte ein Antriebswellenschaden für einen langen Aufenthalt in der Box und obwohl das Fahrzeug das Rennen mit extremen Rückstand wieder aufnahm, sorgte die andere Antriebswelle für das endgültige Aus. Somit lag es bei Frank Kräling und seinen Kollegen, die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Ein Reifendefekt sorgte Zwischenzeitlich zwar für einen Rückschlag, doch eine perfekte Wechselstrategie während der Mischbedingungen und extrem schnelle Rundenzeiten von Marc Gindorf und Connor spülten den Boliden wieder weit nach vorne und an die Spitze der starkbesetzten SP7 Klasse. Bei einem perfekten letzten Stopp kletterte Frank selbst ins Cockpit und lieferte sich mit seinem härtesten Verfolger ein Windschattenduell, welches bis ins Ziel andauerte. Frank steuerte den Porsche souverän über die Ziellinie und rang eine knappe Fahrzeuglänge als Vorsprung ab.
Die Freude dauerte leider nicht allzu lang, denn das in dieser Situation unterlegene Team legte gegen den 911er einen Protest ein. Kurioserweise wurde der Bereich des Hinteren Radhauses bemängelt, welcher ins keinster Weise modifiziert und damit dem original Auslieferungsstand von Porsche entspricht. Die Regularien der Klasse SP7 sehen hier allerdings eine breitere Abdeckung der Räder vor, was juristisch ein Regelverstoß darstellt. Die Enttäuschung im Team war entsprechend groß.
Für den Porsche Cayman und den Renault Clio hingegen verlief das Rennen besser. Trotz der widrigen Umstände und den teilweise fehlenden Erfahrungen gelang beiden Fahrzeugen die Zielankunft mit wertvollen Punkten für die VLN Meisterschaft und wichtigen Erkenntnissen für das 24h Rennen.
Text: Hendrik Kebben
Fotos: Martin Braun