Licht und Schatten für Frikadelli Racing beim sechsten VLN-Saisonlauf
20.08.2016
• Erneut souveräner Sieg für den Porsche 911 GT3 MR von Frank Kräling, Christopher Brück und Marc Gindorf in der Klasse SP7
• John Shoffner, Janine Hill und Arno Klasen müssen Cup-Porsche nach 18 Runden mit Problem im Antriebsbereich abstellen
• Frühe Ausfälle für das Frikadelli-Topauto von Abbelen/Schmitz/Huisman sowie den BMW M235i von Leyherr/von Danwitz
Mit einem lachenden und einen weinenden Auge hat Frikadelli Racing am Samstag Lauf sechs der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring beendet. Der 911 GT3 R von Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Barweiler) und Patrick Huisman (NL) musste das Vierstundenrennen bereits nach fünf Runden aufgeben – das Team stellte den von den Fans liebevoll „Frikadelle“ getauften Porsche nach nur fünf Runden mit einem Defekt im Kühlsystem ab, obwohl sich Huisman mit dem SP9-Auto bereits vom siebten Startplatz auf den fünften Rang vorgekämpft hatte. Im Gegensatz dazu erlebte Frank Kräling (Winterberg) mit seinen Mitstreitern Christopher Brück (Köln) und Marc Gindorf (MC) einmal mehr ein rundum perfektes Wochenende: Das Trio eroberte mit dem 911 GT3 MR im Zeittraining die Pole Position der Division SP7 und verwandelte die Vorlage zu einem nie gefährdeten Start-Ziel-Klassensieg – dem dritten beim dritten Start dieses Autos in dieser Saison. Janine Hill, John Shoffner (beide USA) und Arno Klasen (Karlshausen) hatten im Cup-Porsche 911 GT3 erneut ein Podiumsresultat in der Cup-2-Kategorie im Visier, als ein Problem im Antriebsbereich in der 19 Runde zur Aufgabe zwang. Der BMW von Thomas Leyherr (Dillingen)/Herbert von Danwitz (Tönisforst) schied in der Anfangsphase des Rennens nach einer Kollision aus.
Stimmen nach dem Rennen
Klaus Abbelen (Barweiler, Teambesitzer und Fahrer #30): „Die Abstimmungsarbeit seit dem vergangenen Rennen hat sich gelohnt. Mit einer Trainingszeit von 8.01,301 min war unser Porsche so schnell wie noch nie auf dieser Streckenvariante. Die von uns vorgenommenen Set-up-Anpassungen funktionieren und auch auf der Bremse fühlt sich das Auto sehr gut an – im Rennen wäre für uns einiges möglich gewesen.“
Patrick Huisman (NL, Fahrer #30): „Ich bin eingangs Pflanzgarten auf einer Ölspur ins Rudern gekommen, obwohl ich schon sehr langsam war. Um einen Dreher zu vermeiden, musste ich über den frisch gemähten Rasen neben der Strecke ausweichen. Dabei hat aufgesammeltes Gras wohl die Belüftung für die Wasserkühlung verstopft. Einen Temperaturalarm bekam ich aber erst auf der Grand Prix-Strecke, hinzu kam ein Funkproblem – da war es für einen Boxenstopp zu spät. Ich habe dann versucht, das Auto nur noch rollen zu lassen. Doch als ich dann in der Boxengasse stand, ist durch den hohen Wasserdruck ein Ausgleichsbehälter geplatzt. Das war es dann. Wirklich schade, denn der GT3 R war wirklich top und ließ sich sehr angenehm fahren.“
Christopher Brück (Fahrer #62): „Ich habe einen perfekten Start erwischt und kam auch gleich super weg. Ein paar Mal steckte ich im Überrundungsverkehr fest, in meinen letzten vier Runden lief es dafür umso besser. So konnte ich die Führung auf gut 45 Sekunden ausbauen. Das Set-up des Autos war einmal mehr perfekt.“
Marc Gindorf (Fahrer #62): „Einer meiner schönsten Stints hier auf der Nürburgring-Nordschleife – zu überrundende Teilnehmer verhielten sich sehr diszipliniert und es gab nur selten eine Gelbe Flagge. Ich habe den Porsche bereits mit einem souveränen Vorsprung von Chris übernommen und musste dies nur noch verwalten, eine sehr komfortable Situation. Darum bin ich meinen Turn ohne Risiko gefahren. Das Team hat wieder einen tollen Job gemacht, auch was die Fahrdynamik des Autos betrifft.“
Frank Kräling (Fahrer #62): „Ich bin einfach nur zufrieden – dritter Start, dritter Klassensieg in der SP7 und Rang neun in der Gesamtwertung heute. Der Porsche ging gut, ich hatte leichtes Spiel und musste nur noch heil ins Ziel kommen.“
Janine Hill (Fahrer #109): „Ich hatte oft mit dem Überrunden langsamerer Teilnehmer zu kämpfen. Aber meine Rundenzeiten haben gepasst und ich musste nur einmal einen Profifahrer in unserer Klasse passieren lassen, das ist ok für mich.“
John Shoffner (Fahrer #109): „So gut ging unser Porsche noch nie in diesem Jahr, es hat wirklich großen Spaß gemacht. Der Überrundungsverkehr war zwar dicht, aber alle haben sich bemerkenswert kooperativ verhalten. Am Galgenkopf gingen in Runde 19 plötzlich Warnlichter an, vermutlich ein Fehler im Antriebsbereich. Wir haben das Auto daraufhin in der Box abgestellt.“
Arno Klasen (Fahrer #109): „In meinem ersten Turn musste ich von Beginn an richtig attackieren, um den Kontakt zur Cup-2-Spitze zu behalten. Der Cup-Porsche liegt nach den jüngsten Fahrwerksmodifikationen speziell in schnellen Kurven noch besser, auch das Reifen-Management wurde optimiert – der Drop in der Reifen-Performance gegen Ende des Stints ist jetzt spürbar geringer.“