Plattfuß in der Eifel

05.08.2012

Plattfuß in der Eifel - was klingt wie ein alter Bud Spencer Film, war das Ergebnis des 7. Laufs zur VLN Langstreckenmeisterschaft für das Frikadelli-Racing Team. Mit zwei ungeplanten Boxenstops konnte das private Rennteam trotzdem noch einen 8. Gesamtrang verbuchen.

Viel hatten sie sich für den Saisonhöhepunkt vorgenommen. Das Team von Klaus Abbelen wollte beim 6h - Rennen ganz vorne mit dabei sein, und hatte das Podium dabei im Visier. Im morgendlichen Training verlief auch alles relativ planmäßig, die drei Piloten Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Chris Brück absolvierten Ihre Runden und konnten sich mit einer 8:16.429 auf ein wieder einmal perfekt vorbereitetes Auto für das Rennen freuen.
 

Chris Brück übernahm den Start und ging von Position 12 aus ins Rennen. Er gaste wie gewohnt ordentlich an und lieferte sich in seinem ersten Stint ein heißes Gefecht mit einem anderen Porschekollegen durch das diesmal deutlich dichtere Feld von immerhin 165 Fahrzeugen. In seiner letzten Runde jedoch ereilte ihn ein Schicksal, dass ihn wieder an die Schreckminuten aus dem 24h - Rennen erinnern sollte: “Reifenschaden hinten links”, funkte der 27 jährige Kölner an die Box. Eine Weiterfahrt war zwar möglich, doch da sich der Reifen komplett verabschiedet hatte und das Auto somit nur noch auf der Felge rollte, war die lange Rückfahrt vom Bereich Kesselchen an nur noch in sehr langsamer Fahrt möglich.
Die routinierte Mannschaft attestierte in der Box zum Glück schnell, dass am Fahrzeug keine wichtigen Teile beschädigt waren. So konnte Sabine Schmitz das Auto geplant übernehmen und das Rennen wieder aufnehmen.

Durch den nicht vermeidbaren Zeitverlust wurde die Startnummer 30 nun auf Position 22 geführt. Doch das hielt die Königin vom Ring nicht davon ab zu zeigen, wo der Hammer hängt. Mit Rundenzeiten, welche teilweise bis zu 7 Sekunden unter den Zeiten der vor ihr fahrenden Konkurrenten lag, zog die Barweilerin alle Register. “Ich glaube ich habe gerade gefühlte 800 Autos überholt, aber das Auto geht richtig super”, flötete Sabine fast schon entspannt über den Boxenfunk. Als sie zum Auftanken die Box ansteuerte und den Porsche an Klaus Abbelen übergab, war das Team mit Position 9 bereits wieder in den Top 10 gelistet.

Dem wollte Klaus in nichts nachstehen und auch er machte der Frikadelle ordentlich Dampf. Mit absoluter Präzision knallte er Runde um Runde Zeiten auf den Zeitenmonitor, die so gleichmäßig waren, dass man sich die Uhr nach ihnen hätte stellen können. Er setzte die Aufholjagd so erfolgreich fort, dass am Ende seines Stints die 7. Gesamtposition erkämpft war. Beim nun geplanten Boxenstop übergab er das Auto dann wieder an Chris Brück.
 

Wie schon in seinem ersten Stint gab Chris der “Frikadelle” wieder ordentlich die Sporen, mit dieser Platzierung wollte sich das Team noch nicht zufrieden geben. Mit Top Zeiten und ohne einen Patzer brachte der Kölner das Auto bis auf Position 5. Doch sein Deja vu erlebte Brück in Runde 34, wieder kam die Meldung von der Strecke, dass ein Reifen defekt sei. Die Rückfahrt zur Box war diesmal noch weiter, da sich der Schaden bereits im Streckenabschnitt “Metzgesfeld” ereignet hatte. Minuten des Hoffens vergingen, bis der Porsche wieder in die Boxengasse einbog und die rettende Crew erreichte.

Sabine übernahm den Schlussturn, doch der gute 5. Platz oder gar eine Podestplatzierung war in weite Ferne gerückt. Es ging fortan darum, kein weiteres Risiko mehr einzugehen und das Auto ohne weitere Positionsverluste heile nach Hause zu fahren. Das gelang der schnellsten Dame im Feld auch tadellos, so dass am Ende ein 8. Gesamtplatz verbucht werden konnte.



Der Abend stimmte die etwas angeknackste Truppe dann wieder fröhlich: Teamchef Klaus Abbelen hatte gemeinsam mit Gästen zu einer zünftigen Teamfeier in den heiligen Hallen des Teams in Barweiler geladen. Zeugenberichten zu folge hat es hierbei keine Reifenpannen mehr gegeben.


Fotos: Dominik Sternberg / Thomas Spittmann
Text: Hendrik Kebben

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